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13. August 2020

Institutionelle Anleger verstärken ihre Investitionen in den Immobilienmarkt weiter

Der Immobilienbereich ist ein wichtiges Kompetenzfeld von BCPersonal und um auch hier unserem Anspruch der passgenauen Vermittlung gerecht zu werden, haben wir ständig ein Auge auf die Entwicklungen am Markt, da diese auch einen Einfluss auf die benötigten Kompetenzen von Fach- und Führungskräften in der Immobilienbranche haben.

Im Schweizer Immobilienmarkt konnten wir in letzter Zeit eine massive Verschiebung von Eigentum beobachten. Wenn Sie derzeit eine Wohnung mieten ist die Chance recht gross, dass der Eigentümer keine Privatperson, sondern eine Immobilienaktiengesellschaft, ein Immobilienfond oder eine Bank, Versicherung oder Pensionskasse ist. 2017 befanden sich bereits 39 Prozent der Mietwohnungen in der Hand einer solchen Immobilienfirma. Damit hat sich der Anteil seit 2000 um 10% erhöht. In absoluten Zahlen bedeutet dies einen Anstieg von 300‘000 Wohnungen.

Wer sind die grossen Immobilienbesitzer in der Schweiz?

Allein die UBS-Gruppe kontrolliert in der Schweiz über die von ihr verwalteten Immobilienfonds und Anlagestiftungen mindestens 30‘000 Wohnungen. Weitere Grossinvestoren sind beispielsweise die Versicherungsunternehmen Swiss Life (Platz 8 der weltweit grössten Immobilieninvestoren) und Zürich, Immobilienaktiengesellschaften wie Allreal und Mobimo oder Pensionskassen wie die BVK oder die Pensionskasse der Migros.

Letztere des grössten Detailhändlers und Arbeitgebers hierzulande, setzt weiter auf den Markt mit dem Wohnen. Ihr Immobilien-Portfolio umfasste laut Jahresbericht Ende 2018 13‘158 Wohnungen. Dazu kommen Geschäftsflächen von 326‘605 Quadratmetern.

Aber auch die SBB hat sich zum Ziel gesetzt, mit ihren Liegenschaften bis 2037 mehr als doppelt so viel zu verdienen wie heute und ihre jährlichen Mieterträge auf über 1 Mia. Franken zu erhöhen. Mit rund 800 Bahnhöfen und 3‘600 Grundstücken verfügt die Bahn über ein beträchtliches Immobilienportfolio und ist, hinter der Swiss Life, die Nummer zwei im Schweizer Immobilienmarkt. Klares Ziel der SBB ist, die führende Immobilienfirma in der Schweiz zu werden. Aktuell hat das Unternehmen rund 50 Immobilienprojekte in der Pipeline.

All diese Unternehmen sind bekannt für ein anderes Kerngeschäft – werden aber mehr und mehr zu mächtigen Immobilienbesitzern.

Welche Auswirkungen hat diese Verschiebung im Schweizer Immobilienmarkt?

Die zunehmend mächtiger werdenden Aktiengesellschaften, Fonds, Versicherungen, Banken oder Pensionskassen kaufen Wohnungen und machen diese, getrieben vom tiefen Zinsumfeld, zu Anlageobjekten mit dem Ziel, daraus so viel Rendite wie möglich zu generieren. Kündigungen und überhöhte Mieten sowie zunehmende Leerstände sind die Folge. Seit Anfang 2009 sind die Mieten in der Schweiz um rund 14 Prozent gestiegen und die Entwicklung zeigt weiter nach oben. Folglich ist es wenig verwunderlich, dass Initiativen wie „Mehr bezahlbare Wohnungen“ eine Verankerung in der Verfassung fordern, dass der Bund den gemeinnützigen Wohnbau fördern muss.

Parallel sind auch die Preise für Mehrfamilienhäuser rasant angestiegen. Verglichen mit 2005 wechseln Objekte heute zu fast 80 Prozent höheren Preisen die Hand. Die hohe Renditenerwartung sowie das niedrige Zinsniveau lassen diesbezüglich keine Trendwende erwarten. Auch weiterhin werden zahlreiche neue Mehrfamilienhäuser – häufig an Orten, an denen kein massiver Bedarf nach Wohnungen besteht – gebaut. Das hat zur Folge, dass auch die Leerstände weiter steigen. Überteuerte Wohnungen treiben zudem die Gentrifizierung weiter voran. Leidtragende sind nicht nur die Mieterinnen und Mieter sondern auch die Anrainer, wenn Ortszentren durch massive Bauprojekte nachhaltig verändert werden.

Was sagen wir bei BCPersonal | Immobilien zu dieser Entwicklung und was heisst das für den hiesigen Stellenmarkt?

Bau- und Immobilienfachkräfte sind nach wie vor gefragt

Die Bautätigkeit wird aufgrund der guten Renditenaussicht weiter hoch bleiben. Aktuell sind die Auswirkung der Corona-Pandemie noch nicht gross spürbar. Bau- und Immobilienfachkräfte werden nach wie vor stark gesucht, dies könnte sich aber noch ändern, weil sich die Krise nachhinkend auf den Immobilienmarkt auswirkt. Parallel wird auch die Bedeutung der öffentlichen Hand als Investor in der Baubranche weiter zunehmen, vor allem in den Bereichen Bildung und Infrastruktur (siehe dazu auch unseren Blogbeitrag vom 3. April 2020).

Verstärkte Nachfrage nach Fachpersonal im Asset- und Portfolio-Management und Mitarbeitern mit Erfahrung und Spezialkenntnissen

Institutionelle Anleger werden auf absehbare Zeit weiter in Immobilien investieren. Diese fortschreitende Institutionalisierung bedingt ein erhöhtes Augenmerk auf Asset- und Portfolio Management, wodurch auch Fachkräfte in diesen Bereichen verstärkt gefragt werden. Weiter ist zu erwarten, dass es durch grössere Abteilungen zu einer weiteren Aufgabenteilung und tieferen Spezialisierung der Mitarbeiterkompetenzen kommt. Kleinere Player werden sich strategisch über Spezialkompetenzen in gewissen Nischen positionieren, was wiederum die Nachfrage nach Kandidaten mit Spezialkenntnissen, Erfahrung sowie einer hohen Weiterbildungsbereitschaft verstärkt.

BCPersonal baut ihr Ecosystem konsequent aus

BCPersonal wird ihren Kontakt- und Kandidatenpool im Immobilienbereich weiter ausbauen und das Ecosystem laufend managen, um ihren Kunden ein umfangreiches Portfolio an Spezialisten mit den entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen sowie einem guten Netzwerk, das im Run auf bebaubare Grundstücke und Altbestände zunehmend wichtiger wird, präsentieren zu können.